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WARNUNG

Es könnten ungewöhnliche Pakete am Strand von SPO angespült werden. Bitte NICHT anfassen und die Polizei unter der 110 verständigen.
Quelle: NDR

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Wenn der raue Wind das Meer ins Land treibt

Mehr als ein „büschn“ Wind und Wetter – bei einer Sturmflut kann es schon mal ziemlich heftig zugehen. Vor allem im Herbst und Winter kannst du in St. Peter-Ording und auf Eiderstedt manchmal echte Naturgewalten wüten sehen, die das Wasser der Nordsee bis an die Dünenkante oder sogar bis zum Deich treiben und die Sicht durch dichten Seenebel verschleiern.

Aber aufgepasst: Starker Wind und hohe Wellen sind beeindruckend, aber auch ziemlich gefährlich. Bei einer Sturmflut kann die Nordsee sehr schnell und plötzlich auflaufen und weite Teile der Sandbänke und des Vorlandes überfluten.

Unterwegs beim Naturschauspiel

Hautnah dabei

Bei einer Sturmflut kann die Nordsee sehr schnell und plötzlich auflaufen und weite Teile der Sandbänke und des Vorlandes überfluten. Wenn du bei diesem rauen Wetter dick einpackt in Friesennerz und Gummistiefeln am Strand unterwegs bist, gilt es ein paar Dinge zu beachten!

Salzwiesen an der Seebrücke unter Wasser
Sicher unterwegs

Das ist zu beachten

  • In Sichtweite zum Festland bleiben.
  • Befestigte Wege nicht verlassen.
  • Handy dabei haben, um den Notruf 112 rufen zu können.
  • Im Notfall: GPS-Notfallschilder an Holzpfählen auf der Sandbank von SPO beachten und Standortnummer an Rettungskräfte weitergeben.
  • Allgemeine Hinweise zu Wattwanderungen beachten.
Seenebel am Strand
Ich se(e)h nichts mehr!

Seenebel

Seenebel entsteht, wenn warme Luft über die kalte Nordsee weht. Das passiert hauptsächlich im Frühjahr und Herbst, oft in den frühen Morgenstunden, wenn das Meer nachts abkühlt. Wenn starker Nebel dann Strand und Meer verschleiert, kann es ganz schön gefährlich werden. Denn schnell geht – wie wir Nordfriesen sagen – in der „dicken Suppe“ die Orientierung am Strand verloren.

Wenn du mal in einen Seenebel gerätst, solltest du unbedingt in der Nähe des Deiches, der befestigten Wege und Pfahlbauten bleiben.

Große Sturmfluten auf Eiderstedt

Am 16. Januar 1362 durchbrachen die tobenden Nordseewellen zahlreiche Deiche und setzten große Küstenregionen unter Wasser. Die Landschaft Utlande zerfiel, wodurch sich die Küstenlinie radikal veränderte und die ersten Inseln und Halligen vor der Nordseeküste entstanden. Kurze Zeit darauf wurde die Hever durchbrochen und die Insel Strand von Eiderstedt getrennt.

Die Deiche brachen an fast allen Stellen in Nordfriesland und auf der Halbinsel. In Tetenbüll starben 180 Eiderstedter. Die Insel Pellworm wurde durch die Allerheiligenflut von der Insel Strand getrennt.

Die Deiche brachen an mehreren hunderten Stellen. Vor allem die Insel Strand und Eiderstedt waren von der zweiten großen Mandränke betroffen. Auf Eiderstedt kamen über 2.100 Menschen und 12.800 Tiere ums Leben. Rund 600 Häuser wurden von den tobenden Nordseewellen zerstört.

Eine große Landstrecke vor dem heutigen Eiderstedt ging bei dieser Sturmflut unter und die Halbinsel stand bis Garding unter (Nordsee-)Wasser.

Die heutige Erlebnis-Promenade und besonders die Buhne, der Vorplatz von St. Peter-Ordings Seebrücke, wurden 1927 überflutet. Die Eisflut in St. Peter-Ording riss die Seebrücke, die erst ein Jahr zuvor fertiggestellt wurde, mit sich.

An der gesamten norddeutschen Küste hatte diese Sturmflut schwere Folgen. Die Pegel stiegen auf unserer Halbinsel auf 3 Meter über das mittlere Tidehochwasser. Die Deiche brachen an mehreren Stellen auf Eiderstedt. Im Tümlauer-Koog wurden Fischkutter am Hafen gegen die Deiche geschleudert. In St. Peter-Ording kam es zu großen Beschädigungen der Dünen. Menschen und Tiere konnten wegen der ab 1953 erhöhten Deiche glücklicherweise überleben.

Im Januar 1976 spielten sich gleich zwei Sturmfluten ab, bei einer wurden die bis dahin höchsten Pegelstände aufgezeichnet. Trotz einer angeordneten Evakuierung des Grothusenkoogs in Eiderstedt, blieben die Bewohner bei ihren Tieren. Bei Westerhever gerieten drei Feuerwehrmänner in die rauen Fluten, konnten aber zum Glück rechtzeitig gerettet werden.

In diesem Jahr tobten gleich zwei Stürme über Eiderstedt. Im Oktober verwüstet Christian die Halbinsel, ließ Böen von bis zu 172 km/h über das Land fegen und die Nordsee auf zwei Meter über Normal-Null ansteigen.

Im Dezember wirbelte Sturm Xaver das Meer auf 3,5 Meter über den mittleren Tidestand auf. An der Deichlinie rund um Eiderstedt und im Landesinneren kam es hier aber zu keinen größeren Beschädigungen.

Im Herbst 2017 hieß es „Landunter“ in St. Peter-Ording. Sturm Herwart verursachte allerdings keine großen Schäden an unserer Küste.

Icon einer Welle
Tobende Wellen

Sturmflut-Einmaleins


Nordsee-Wasserstand > 1,5 Meter über MTHW* = Sturmflut

Nordsee-Wasserstand > 2,5 Meter über MTHW* = schwere Sturmflut

Nordsee-Wasserstand > 3,5 Meter über MTHW* = sehr schwere Sturmflut

 

* mittlerer Tidehochwasserstand

Stürmische Nordsee

Unsere Podcast-Folge zum Thema Sturmfluten

Stürmische Nordsee

Im Herbst und Winter wird es auf der Halbinsel Eiderstedt an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gerne stürmisch. Da wird es höchste Zeit für unseren Podcast Deichmomente sich mit dem Thema Sturmflut zu beschäftigen. Im Gespräch mit Gästeführer Herbert Wolff erfährst du in dieser Folge eine Menge spannender Infos über die Naturgewalt der Nordsee sowie über die Deiche und das imposante Eidersperrwerk, das dem Küstenschutz dient. Aber auch über die einzigartige Halligwelt, über Wattführungen im Weltnaturerbe Wattenmeer und über das besondere Info-Haus "Spökenkieker" in Olversum auf Eiderstedt wird hier geschnackt.

Lebensretter am Nordseestrand

DLRG und Wasserrettungsdienst SPO

Wattwanderer haben die Gezeiten nicht beachtet, sich auf einer Sandbank verirrt und sind von der Nordsee eingeschlossen. Ein Kitesurfer ist verletzt und treibt bei eisigen Temperaturen ab. Strandspaziergänger haben die Orientierung bei plötzlich auftretendem Seenebel verloren. Diese Meldungen bekommen DLRG und Wasserrettung St. Peter-Ording, die dann gemeinsam mit Freiwilliger Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst ausrückt – und das nicht selten.

Nach Alarmierung der Notrufnummer 112 sind sie mit Allrad-Fahrzeugen, Rettungsbooten, Jetskis, Sanitätsausstattung und Kälteschutzanzügen in kürzester Zeit an Ort und Stelle.

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